Vania Petkova begann ihr Kunststudium in ihrer Heimatstadt Sofia, welches sie später an der
Düsseldorfer Kunstakademie fortsetzte und als Meisterschülerin von Professor Sackenheim
abschloss. Zwischen 1979-1981 besaß sie ein Stipendium der Kunstakademie. 1991 erhielt sie
ein weiteres für das "Progetto Tempi“ (Begegnung zwischen Kunst und Musik) in Civitella
d`Agliano. In vielen europäischen Ländern hat Vania Petkova bis heute ausgestellt und
performt. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Die meisten Arbeiten der Künstlerin sind durch dynamische Umsetzungen einer inneren
Bewegung, inspiriert durch Musik, entstanden. Nicht nur Petkovas musikalische Ader,
sondern auch ihre Erfahrung aus dem Balletttanz lassen sich an den meisten Bildern ablesen.
Besonders die Kombination aus Musik und Tanz ist für die entstehende Kunst bestimmend.
Häufig hört Vania Petkova Musik bei der Arbeit, lässt sich inspirieren und setzt direkt in
Linien um, was ihr Ohr hört. Nicht selten beeinflusst dabei die Musik sogar die Farbgebung
ihrer Bilder. Dabei benutzt sie lediglich die Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Sie malt aus
einem Gestus heraus, aus dessen Bewegung die Linien auf dem Papier entstehen. Fast immer
benutzt sie großes Papier, da sich darauf Bewegungen am besten festhalten lassen. Oft ist
dieser Gestus nicht geplant, sondern entsteht spontan und mit geschlossenen Augen in einer
Art Automatismus.
In den letzten Jahren hat Petkova, neben den Arbeiten auf Papier, viele Werke auf Leinwand
geschaffen. In einem ersten Schritt grundiert die Künstlerin dabei den Malgrund mit weißer,
stark verdünnter Farbe. Mit in schwarzer Farbe getränkten Holzleisten setzt sie anschließend
akzentuierte Linien auf die Leinwand, wodurch eine rhythmische Struktur entsteht. Durch
das wiederholte Ziehen der Leisten über die noch feuchte Leinwand verschmelzen die vorderund
hintergründigen Linien letztlich zu einem Kontinuum.
Romina Friedemann
Kunsthistorikerin